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Essstörungen

Definition und Diagnose

In unserer heutigen Gesellschaft stehen Themen wie eine gesunde Ernährung, körperliche Fitness, Schönheit und auch das Streben nach einem schlanken Körper hoch im Kurs. Oft wird uns in den Medien das Bild vermittelt, dass man umso glücklicher, zufriedener und erfolgreicher ist, desto mehr man sich diesen Idealen annähert. Leider entsteht jedoch bei den meisten, die sich an diesen Idealen messen, ein dauerndes Gefühl der Unzufriedenheit mit sich und seinem Körper und ein Gefühl der Unzulänglichkeit. Im ungünstigsten Fall kann dies der Beginn der Entwicklung einer Essstörung sein.

 

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind ca. 15 Prozent der unter 17-jährigen übergewichtig oder adipös. Jeder fünfte Jugendliche ab 12 Jahren hat mindestens einmal eine Diät durchgeführt. In einer anderen Studie hatten 30 % der teilnehmenden Kinder- und Jugendlichen (mit Normalgewicht) angegeben, lieber dünner zu sein.

 

Essstörungen sind im medizinischen Sinn seelische Störungen, die auch körperlich schwerste Folgen nach sich ziehen können. Sie werden in 3 Arten unterteilt. Die Magersucht (Anorexie), Die Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und die Esssucht (Binge-eating).

 

 

Therapie:

Grundsätzlich gibt es ambulante und auch stationäre Behandlungsmöglichkeiten. Welche Art der Behandlung jeweils empfohlen wird, hängt vom Ausmaß der Erkrankung, aber auch vom körperlichen Zustand ab. Gibt es körperliche Komplikationen oder liegt das Gewicht weit unterhalb des Normalgewichtes, wird eher eine stationäre Behandlung empfohlen (spätestens unter einem BMI von 15).

 

Für die Aufnahme einer ambulanten Therapie ist eine zumindest minimale Motivation nötig, sich an die gemeinsam vereinbarten Ziele zu halten und regelmäßig das Gewicht kontrollieren zu lassen.

Die ambulante Therapie besteht bei allen Arten der Essstörung aus verschiedenen Komponenten. Zum einen wird eine Ernährungstherapie mit begleitender Ernährungsberatung erfolgen, die als Ziel das Einhalten einer regelmäßigen Essensstruktur, das Erreichen eines gemeinsam festgelegten Zielgewichtes, sowie auch Wiedererreichen eines „normalen“ Essverhaltens. Ziel ist z.B. die zunehmende Aufnahme „verbotener“ Lebensmittel in den Ernähungsplan, das Wiederspüren des natürlichen Hungers und Sättigungsgefühls und auch das Wiedererleben von Freude und Genuß beim Essen. Dafür werden bei den Gesprächsterminen die zu Grunde liegenden negativen, angstauslösenden Gedanken und Einstellungen zum Essen, dem Gewicht und dem eigenen Körper identifiziert und bearbeitet. Es werden die jeweils individuellen Gründe und möglichen Auslöser für die Essstörung gemeinsam beleuchtet und neue Bewältigungsstrategien erarbeitet und auch ausprobiert. Auch die negative Sicht auf den eigenen Körper und das Unzufriedensein mit sich selbst wird Thema bei den Gesprächen sein, mit dem Ziel seinen Körper wieder besser wahrzunehmen und sich auch darin wieder wohlfühlen zu können (auch in einem nicht „perfekten“ Zustand).

 

 

 

(c) www.BMI-Rechner.net | Low Carb Diät

Bei einer Essstörung handelt es sich um eine Verhaltensstörung, die langfristige und nachhaltige Gesundheitsschäden zur Folge haben können. Es besteht ständig eine gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Thema „Essen“ und betrifft entweder die Nahrungsaufnahme oder deren Verweigerung.

 

Klassfizierung nach ICD 10

 

 

 

 

 

Links:


Langfassung der Leitlinie "Ess-Störungen, Diagnostik und Therapie der AVWF,(Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.), Stand: 12.12.2010 (in Überarbeitung), gültig bis 12.12.2015


Patientenleitlinie "Ess-Störungen, Diagnostik und Therapie" eine hilfreiche und sehr anschaulich gestaltete Information für Patienten und Eltern der AVWF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.)

 

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet für Fragen rund um Essstörungen und Adipositas (starkes Übergewicht), insbesondere auch in akuten Fällen eine Fülle von Informationen für Betroffene und Eltern. Sehr gute Broschüren zum Thema finden Sie hier.

 

Ein sehr gelungenes Angebot bei einer Depression oder Essstörung der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) für Jugendliche, findet sich auf der der Internetseite www.gefuehle-fetzen.net  wenn"Gefühle mal verrückt spielen". Die Seite soll nach Angaben der BPtK auch Mut machen, über Probleme zu sprechen.

 

Eine herausragende App für die Übermittlung von digitalen Essprotokollen und mehr, die die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Charité Berlin entwickelt hat. Das digitale Essprotokoll Jourvie kann heruntergeladen werden und so mit dem Therapeuten besprochen werden.