Hypnose

Trance ist ein natürlicher Zustand, der uns ständig im Alltag begegnet. So kann eine Person gleichzeitig telefonieren und auf einem Block malen, und innerlich eine frühere Begebenheit wiedergeben. Im Alltag gibt es häufig Tagträume, in welchem wir ein Gespräch oder einen Film oder irgendeine andere Begebenheit erinnern. Auch hier liegen sogenannte Trancezustände vor:

• fokussierte Aufmerksamkeit
  
  
• Zeitverzerrung
  
  
• geringe Störbarkeit.

Erickson benutzt solche natürlichen Tranceerfahrungen, um Menschen einen leichten Zugang zur Hypnose zu ermöglichen. Dabei wird das Unbewusste als Ressource genutzt, also Träume, Gedankenproduktionen, Erinnerungen, die Erickson als großer Speicher von Lernerfahrungen sieht. Das Unbewusste war für ihn ein Helfer, den es in der Therapie zu nutzen galt. Hypnose wird als Weg betrachtet, um mit unbewussten Vorgängen Kontakt aufnehmen zu können und diese zu beeinflussen.

Im Gegensatz zu anderen Psychotherapiemodellen werden die Symptome nicht als Defekte betrachtet, sondern als Fähigkeiten und Potentiale, die in ihrem Muster zu verändern sind. Erickson geht davon aus, dass jeder Mensch einen unerschöpflichen Erfahrungsschatz in sich trägt, mit dem er anstehende Schwierigkeiten bewältigen kann. Kinder erforschen ihre Welt spielerisch, deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass Kinder besonders empfindlich für Hypnose sind.

Kinder haben einfach noch direkteren Kontakt zu ihren eigenen Gefühlen und haben weniger negative Erfahrungen wie ältere Menschen. Eine Reise ins eigene Ich führt direkt zur Gefühlsebene. In der Kinderhypnose werden heilsame Geschichten (wie zum Beispiel Fantasiegeschichten oder zum Thema passende Märchen die häufig frei erfunden werden) genutzt, um Möglichkeiten aus einer völlig anderen, bislang unbekannten Art und Weise zu betrachten. Jugendliche haben mehr Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstbestimmung und brauchen dafür spezifische Angebote, die oft länger vorbereitet werden müssen. Dabei wird viel mit inneren Bildern und der Vorstellungskraft des jungen Menschen gearbeitet. Dabei ist der in Trance befindliche Mensch allerdings nie "weg" und behält immer vollständig die Kontrolle; geistig wie natürlich auch körperlich. So werden gewünschte Veränderungen eingeleitet, die dann ins reale Leben mit übernommen werden. Die daraus resultierenden tatsächlichen Erfahrungen werden so innerlich abgespeichert und können in neuem Blickwinkel auch dauerhaft integriert werden.