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Spieltherapie

Personenzentrierte Psychotherapie des Kindes und Jugendalters (klientenzentrierte Spieltherapie):

 

V. Axline beschreibt die Spieltherapie als eine Möglichkeit und natürliches Mittel zur Selbstdarstellung der Kinder, Sie beschreibt das Verhalten der Kinder im Spiel als eine "Gelegenheit, seine Gefühle und Konflikte "auszuspielen"".

 

Es gibt zwei Vorgehensweisen bei einer Spieltherapie:

einmal die, bei der die Verantwortung für die Führung und Interpretation vom Therapeuten übernommen wird. Des Weiteren gibt es die Vorgehensweise, bei der die Verantwortung und Führung dem Kind überlassen wird.

 

Die Theorie der Persönlichkeitsstruktur die Axline zu Grunde legt, geht davon aus, dass in einem Individuum mächtige Kräfte am Werk sind, "die unerbittlich nach Selbstverwirklichung drängen". Man kann diese Kräfte als ein dauernden Trieb zur Reifung, zur Unabhängigkeit und Selbstbestimmung charakterisieren. Unbeirrbar strebt dieser nach Verwirklichung, aber es bedarf eines "fruchtbaren Bodens", damit eine gut ausgewogene Persönlichkeitsstruktur entsteht. Zum Wachsen und Reifen braucht das Individuum die Freiheit, es selbst zu sein und das Gefühl des Angenommenseins von sich und von anderen."

 

Die nicht - direktive Spieltherapie gründet sich auf der Annahme, dass "jeder Mensch in sich selbst nicht nur die Fähigkeit besitzt, seine Probleme auf eine zufrieden stellende Weise zu lösen, sondern dass er auch einem Reifungsimpuls unterworfen ist, der ihm reifes Verhalten befriedigender erscheinen lässt als unreifes."

 

Die Therapie beginnt bei dem jeweiligen Ist - Stand den ein Kind aufzeigt und führt sich fort immer unter der Berücksichtigung von verändertem Verhalten, welches von Minute zu Minute auftreten kann.

 

Das nicht - direktive Verfahren erlaubt dem Mensch, er selbst zu sein. Er wird angenommen ohne jegliche Wertung und ohne Druck auszuüben. Die Therapie soll dem Gegenüber sein Verhalten nur spiegeln und ihn dadurch sich selbst kennen lernen lassen.

 

In der Spieltherapie wird das Spiel als ein natürliches Medium zur Selbstdarstellung verstanden. Dem Kind wird die Möglichkeit geboten, angesammelte Gefühle von Spannungen, Frustrationen, Unsicherheit, Angst, Aggression und Verwirrung "auszuspielen". Durch diese freie Möglichkeit, ohne Anweisungen, Kritik, Nörgeln, Eingreifen seitens der Erwachsenen, gelangen die Emotionen an die Oberfläche. Das Kind erfährt, dass es sich entfalten kann und darf. Dieser Rahmen der ihm zur Verfügung gestellt wird ist unbelastet durch Auseinandersetzungen der Eltern, die es zum Puffer machen für Frustrationen und Aggressionen. Es erkennt, dass es als ein selbstständiger Mensch mit eigenen Rechten ernst genommen und geachtet wird. Die Gegenwart eines verständnisvollen, freundlichen Menschen gibt ihm Sicherheit. Dazu tragen auch die wenigen Begrenzungen seiner Spiel- und Verhaltensfreiheit bei. Sie verstärken das Realitätsbewusstsein. Auch das Mitgehen des Therapeuten im therapeutischen Kontakt erhöht das Sicherheitsgefühl des Kindes. Der Therapeut fühlt was das Kind im Spiel oder durch Worte auszudrücken versucht, er reflektiert die Gefühlseinstellungen des Kindes wie ein Spiegel, so dass es sich besser sehen und verstehen kann.

 

Der Therapeut übernimmt im Spielzimmer dem Kind gegenüber weder die Rolle eines Supervisors oder Lehrers noch die eines Elternersatzes. Dem Therapeut fällt zwar in dieser Therapieform die nicht - direktive Rolle zu, dies bedeutet aber keineswegs eine passive, sondern sie erfordert Wachsamkeit und Sensibilität und die beständige Auswertung bezüglich dessen, was das Kind sagt, tut oder einfordert.

 

"Er braucht Verständnis und ein ganz echtes Interesse am Kind. Der Therapeut muss ununterbrochen eine gewährende Haltung einnehmen."

Das heißt also nicht, dass der Therapeut vorwiegend nur beobachtet, er spielt natürlich mit, ohne den Ablauf der Handlungen oder Gespräche zu beeinflussen. Es ist wichtig den Eltern zu vermitteln, dass in der Spieltherapie nicht nur gespielt wird, es ist eine wichtiger therapeutischer und überaus erfolgreicher Prozess in welchem das Kind über einen längeren Zeitpunkt begleitet wird und in seinem dauernden Trieb zur Reifung, zur Unabhängigkeit und Selbstbestimmung unterstützt wird.

 

Die acht Grundprinzipien

Der Therapeut sollte eine warme, freundliche Beziehung zum Kind aufnehmen, die sobald wie möglich zu einem guten Kontakt führt.

Der Therapeut nimmt das Kind ganz so an, wie es ist.

Der Therapeut gründet seine Beziehung zum Kind auf eine Atmosphäre des Gewährenlassens, so dass das Kind sich frei fühlt, alle seine Gefühle uneingeschränkt auszudrücken.

Der Therapeut ist wachsam in Bezug auf die Gefühle, die das Kind ausdrücken möchte. Er versucht, sie zu erkennen und so auf das Kind zu reflektieren, dass es Einsicht in sein Verhalten gewinnt.

Der Therapeut achtet die Fähigkeit des Kindes, mit seinen Schwierigkeiten selbst fertig zu werden, wenn man ihm Gelegenheit dazu gibt. Die Verantwortung, eine Wahl in Bezug auf sein Verhalten zu treffen und das Ingangsetzen einer inneren Wandlung sind Angelegenheiten des Kindes.

Der Therapeut versucht nicht, die Handlungen oder Gespräche des Kindes zu beeinflussen. Das Kind weist den Weg, der Therapeut folgt ihm.

Der Therapeut versucht nicht, den Gang der Therapie zu beschleunigen. Es ist ein Weg, der langsam Schritt für Schritt gegangen werden muss, und der Therapeut weiß das.

Der Therapeut setzt nur Grenzen, wo diese notwendig sind, um die Therapie in der Welt der Wirklichkeit zu verankern und um dem Kind seine Mitverantwortung an der Beziehung zwischen ihm und dem Kinde klarzumachen.