Dieses Training richtet sich an Eltern (zumeist Mütter), deren Kinder aus einer erlernten Unselbständigkeit zu lange an den Hausaufgaben sitzen.
Häufig hat sich die Mutter bis dato intensiv um die Hausaufgaben gekümmert. Dabei hat sich die Mutter-Kind Interaktion oft problembehaftet entwickelt.
Für das Kind ist die Hausaufgabensituation meist mit Unlust gekoppelt: Zum einen sind Hausaufgaben an sich in der Regel nicht besonders motivierend für das Kind: Hinzu kommen die Angst vor Strafe wegen vorkommender Fehler, Hilflosigkeit bei auftretenden Schwierigkeiten, Unselbständigkeit, bisweilen auch Bequemlichkeit.
Die Mutter ihrerseits handelt in dieser Situation häufig aus der Sorge um das schulische Fortkommen ihres Kindes heraus. Bei eher traditioneller Rollenaufteilung in der Familie ist sie es auch, die dafür zu sorgen hat, dass auch der schulische Bereich der Kindererziehung gut funktioniert. So befindet sie sich oft in der Situation, Leistungsforderungen des Vaters (oft nur von einem Wunschdenken geprägt) gegen die Wünsche und Möglichkeiten des Kindes durchzusetzen.
Zusätzliche Belastungen der Mutter durch andere familiäre Gegebenheiten, wie z. B. durch die Tatsache, dass noch andere Geschwister die Aufmerksamkeit der Mutter erfordern, oder Belastungen durch den Haushalt verschärfen die Situation. Die Mütter fühlen sich oft überfordert und reagieren häufig ungeduldig und vorschnell mit Kritik, Tadel, Beschimpfungen und auch Schlägen. Andere Mütter wiederum, die nicht die Möglichkeit sehen, dass ihr Kind alleine die Hausaufgaben anfertigt, kontrollieren und unterstützen ihr Kind häufig zu stark.
In der Schule versagen diese Kinder meist, wenn sie selbständig arbeiten sollen, wie etwa bei der Stillarbeit oder bei Klassenarbeiten. Da sie nur dann etwas tun, wenn sie durch wiederholte Aufforderungen oder Bestätigungen zur Weiterarbeit angehalten werden, erscheinen sie konzentrationsschwach.