Sozialpsychiatrie


Was bedeutet eigentlich Sozialpsychiatrie-Vereinbarung?

Eine sozialpsychiatrische Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an, die darauf abzielen, Kinder und Jugendliche mit psychischen Gesundheitsproblemen zu unterstützen. Hier ist eine Beschreibung der Tätigkeiten, die in einer solchen Praxis durchgeführt werden könnten:

  1. Diagnostik und Bewertung: Die Praxis bietet umfassende diagnostische Dienstleistungen an, um psychische Gesundheitsprobleme bei Kindern und Jugendlichen zu identifizieren. Dies kann die Bewertung von Symptomen, Verhaltensweisen und emotionalen Problemen umfassen, um eine genaue Diagnose zu stellen und einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln.
  2. Psychotherapie: Die Praxis bietet verschiedene Formen der Psychotherapie an, die auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind. Dazu gehören kognitive Verhaltenstherapie, Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), Familientherapie und andere evidenzbasierte Ansätze. Die Therapie kann dazu beitragen, Symptome zu lindern, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern.
  3. Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen kann die Praxis auch medikamentöse Behandlungsoptionen anbieten, insbesondere bei schwereren psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Verabreichung von Medikamenten erfolgt jedoch in enger Zusammenarbeit mit einem Kinder- und Jugendpsychiater und wird sorgfältig überwacht.
  4. Elternberatung und -unterstützung: Die Praxis bietet auch Beratung und Unterstützung für Eltern von Kindern mit psychischen Gesundheitsproblemen an. Dies kann die Bereitstellung von Erziehungsratschlägen, Unterstützung bei der Bewältigung von Stress und die Vermittlung von Ressourcen und Unterstützungsdiensten umfassen, um die Familie insgesamt zu stärken.
  5. Koordination mit anderen Fachkräften: Die sozialpsychiatrische Praxis arbeitet eng mit anderen Fachkräften im Gesundheitswesen zusammen, darunter Hausärzte, Schulpsychologen, Sozialarbeiter und andere Therapeuten. Dies ermöglicht eine umfassende Versorgung und eine nahtlose Koordination der Dienstleistungen für das Kind oder den Jugendlichen.
  6. Präventive Maßnahmen und Gesundheitsförderung: Neben der Behandlung akuter psychischer Gesundheitsprobleme bietet die Praxis auch präventive Maßnahmen und Programme zur Gesundheitsförderung an. Dazu gehören Schulungen für Kinder, Jugendliche und Eltern zu Themen wie Stressbewältigung, emotionale Gesundheit und Konfliktlösung.

Insgesamt zielt eine sozialpsychiatrische Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie darauf ab, eine umfassende Versorgung anzubieten, die die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes oder Jugendlichen berücksichtigt und darauf abzielt, ihr psychisches Wohlbefinden zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern.

Die Sozialpsychiatrievereinbarung (SPV) ermöglicht es Kinder- und Jugendpsychiatern durch Einsatz eines therapeutischen Teams etwa drei Mal mehr Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zu helfen, als es ohne dies möglich wäre. Die Sozialpsychiatrievereinbarung besteht mit den Ersatzkassen bundesweit seit 1994, im Verlauf schlossen sich fast alle Krankenkassen Deutschlands auch regional diesem Vertrag an. In dem Vertrag wird geregelt, dass Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie qualifizierte Mitarbeiter (wie Sozialpädagogen und Heilpädagogen) beschäftigen können, die in Zusammenarbeit mit dem Arzt zum einen Diagnostik (u.a. psychologische Testverfahren), zum anderen Therapieangebote wie z.B. Einzel- und Gruppentherapien durchführen können. 

Ein weiterer Schwerpunkt sind Elternberatung und Familienarbeit. Außerdem kooperieren der Facharzt und seine Mitarbeiter mit Schulen, Kindergärten, Erziehungsberatungsstellen, Jugendämtern usw. Der Vorteil der Sozialpsychiatrie ist, dass sehr flexibel für den Einzelfall Behandlung und Hilfen angeboten werden und die Wartezeiten auf Therapie deutlich verringert werden können. Dies betrifft Kinder mit komplexen psychiatrischen Störungen. Derzeit behandeln Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie etwa 500.000 Patienten pro Jahr ambulant. Die psychischen Störungen reichen von ADHS (Aufmerksamkeitsstörungen) über Depressionen, psychosomatischen Erkrankungen bis hin zu krankhafter Aggressivität und Störungen im Kinderalter.

Gut zu wissen:

Erst seit 1968 gibt es einen eigenständigen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie (Kinder- und Jugendpsychiater) in Deutschland. 1992 wurde die Facharztbezeichnung um"und -psychotherapie" ergänzt, um deutlich zu machen, dass psychotherapeutische Kompetenz einschließlich Richtlinienpsychotherapie Bestandteil der Weiterbildung ist.

Weitere Informationen finden sie auf der Seite der Neurologen und Psychiater im Netz

Mit der Einführung der SPV hatten sich die Vertragspartner darauf geeinigt, diese Vereinbarung wissenschaftlich zu evaluieren.

Die elektronische Datenerhebung begann im ersten Quartal 2013 und erstreckte sich – mit Unterbrechungen – bis Mitte 2014.

Seit Mai 2015 liegt der Evaluationsbericht vor. Dieser gibt Aufschluss über das Spektrum der psychiatrischen Störungen, durchgeführte Therapien sowie über die Behandlungserfolge. Mit über 16 000 Patientendokumentationen handelt es sich um eine der umfassendsten versorgungsstrukturellen Erhebungen im psychiatrisch-psychotherapeutischen Bereich, in welche auch die Patientenperspektive eingeflossen ist.

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