Äußere Bewegung und innere Befindlichkeit bedingen einander. Psychomotorik bedeutet, den Zusammenhang zwischen äußerer Bewegung und seelischem Bewegt-Sein zu erkennen und durch die Bewegung einen Zugang zum Kind zu finden.
Die Bewegungs- und Spielfreude der Kinder wird genutzt, um diese Beziehung zu schaffen und den Selbstwert und die soziale Kompetenz der Kinder zu stärken. Spiel und Bewegung in Handlungseinheiten ohne Leistungsdruck, mit kreativen Materialien und Ideen, gekoppelt mit Entspannungseinheiten bringen die Kinder in Kontakt zu ihren tieferen Bedürfnissen, stärken ihr Selbstwirksamkeitserleben und bringen Stärken und Potential der Kinder ans Licht. Dies ist umso wichtiger, weil die Kinder häufig Misserfolgserlebnisse haben und ihr Bild von sich selbst eher defizitorientiert ist.
Gelenkte und freie Spielsituationen wechseln sich ab, die Kinder lernen soziales Handeln, müssen sich absprechen und Kompromisse finden, sich durchsetzen, aber auch mal zurückstecken und gewinnen so Vertrauen in sich und andere.
Für viele Kinder ist das Erleben gemeinsamer Spielsituationen auch deshalb so bedeutsam, weil diese im Alltag häufig ausgeschlossen sind und ausgegrenzt werden.
Rituale zu Beginn und am Ende jeder Stunde geben Sicherheit und die Möglichkeit, sich einzubringen, von sich zu erzählen, angehört zu werden und sich als wertvoll zu erleben.
Der therapeutische Effekt besteht neben den Inhalten auch in dem Ritual, dass die Kinder am Ende jeder Stunde Rückmeldung erhalten, sowohl auf der Inhalts-, als auch auf der persönlichen Ebene. So können die Kinder erleben, dass Beziehungen sich stets bedingen, eigenes Verhalten sich auf andere auswirkt und es möglich ist, Veränderungen anzugehen.